Das letzte Mal gings südlicher, dieses Mal in den Norden. Wir waren in ….

Zunächst einmal sind wir um 05:30 aufgestanden, um rechtzeitig um 8 Uhr in Taipei zu sein, denn wir machen eine Bustour durch die verstreuten Attraktionen des Nordens. Ein paar Freunde haben uns diese klassisch chinesische Reisetour um läppische €20 vorgeschlagen und sind auch gleich selbst mitgekommen. Dabei ist das ganze schon recht geschickt, weil Bus fahren wir über den ganzen Tag hinweg recht viel. Wir starten mit dem Shifen Wasserfall. Nichts gegen Grawa (für die Nicht Tiroler: ein Wasserfall in Tirol halt) und künstlich erhöht und verbreitert, aber insgesamt doch ein schöner Wasserfall, in dem sich in den Morgenstunden die Sonne zu einem Regenbogen bricht. Als Nächstes geht es dann schon nach Shifen Altstadt (oder eher Dörfchen), dass bekannt für seine fliegenden Laternen ist. Die gibt es in verschiedenen Farben. Etwa rot für Gesundheit und Frieden, pink für Glücklichsein, orange für Liebe, aber auch klassisch taiwanesische Wünsche wie blau für Kariere und Beförderung und violett für Studium und Prüfungen. Ab und zu bleibt eine farbenfrohe Laterne hängen, aber die meisten steigen in den Himmel und erfüllen hoffentlich Wünsche. Nur um den Elefanten im Raum anzusprechen: Ja, das ist im Endeffekt ein ganzer Haufen Müll, der in der Umgebung verteilt wird. Die Laternen haben nur wenig Brennstoff und kommen daher nicht weit (geschätzt 30 min Flugzeit) und erstaunlicherweise ist uns nicht wirklich viel Müll aufgefallen.
Wenn man Top Sehenswürdigkeiten in Taiwan googelt, kommt man bald einmal auf Jiufen, eine kleine alte Minenstadt in den Bergen. Aber besonders berühmt geworden ist sie wegen des Ghibli Films Spirited Away. Man könnte fast sagen, es ist das taiwanesische Hallstatt. Schon eine schöne Stadt mit netten alten Häusern, aber viel zu viele Leute. Die eine kleine enge Gasse, in der sich Teegeschäft an Spezialitätenladen reiht und man keinen Meter ohne Kostprobe weiterkommt, hat schon was. Obwohl wir eigentlich eh nicht so wenig Zeit haben, müssen wir unser Mittagessen dann doch beschleunigen und beweisen, dass man in einer engen Gasse voller Menschen trotzdem die Google Gehzeit schlagen kann (naja manche verantwortungsvollen Menschen bleiben natürlich ein bisschen langsamer zurück, um brav Fotos von den davon Eilenden zu machen)
Letzter Stopp unserer Reiseführerin Eva (ja die heißt auch so, sie war übrigens bei Treffpunkten knallhart und hat mehrmals Leute zurückgelassen) ist der Geo-Park Yehliu. Bekannt ist er vor allem für seine Köpfe, was in diesem Fall Steine sind. Dabei wurden unterschiedlich harte Gesteinsschichten ungleichmäßig abgetragen und daraus entstanden runde Steine, die wie auf einem Sockel ausgestellt wirken. Die zwei bekanntesten davon haben die Namen Queen und Princess Head erhalten.
Wir verbringen die Nacht in Keelung und da muss man natürlich den lokalen Nachtmarkt auschecken. Auch da findet man wieder alles – von Handyreparatur über Essen jeglicher Art bis zu Hundekleidung. Voller Energie geht es am nächsten Tag auf Erkundungstour – zuerst zum Maritime Plaza, was uns zu unserem kleinen Photoshoot verleitet hat. Keelung hat nämlich einen der größten Häfen Taiwans – und das merkt man auch, überall wird Fisch, Quallen und Oktopus noch frisch im Aquarium zum Verkauf angeboten und in der Ferne sieht man die Kräne vom Containerhafen. Irgendein Architekt hat sich austoben dürfen und hat sich von dem Hafen inspirieren lassen und den Keelung Tower als Aussichtsturm gebaut. Praktischerweise haben wir uns durch den Lift ganz viele Stufen zu den Hope Hills – einem Park in Keelung – gespart. Von dort aus spazieren wir weiter in Richtung Ershawan Fort. Ein altes Fort aus der Qing Dynastie, dass leider ziemlich bald im chinesisch – französischen Krieg eingegangen ist. Wo zieht es zwei TU–Studenten noch so hin? In ein technisches Museum natürlich und Keelung hat so was auch zu bieten. Rene muss sich zwar hinter ein paar Kinder anstellen, um mit dem Containerkran-Simulator zu spielen, aber auch trotz wenig Zeit dort, schon ein ganz nettes Museum. Dann zieht es uns wieder nach Hsinchu zurück (wobei vielleicht ein Teil des Autorenteams an eine West Coast Swing Party in Taipei verloren gegangen ist).




























