
Am Samstag machen wir uns auch mal bei den Teekkari nützlich: Village Cleanup. Das gute dabei: Danach gibts Essen, Snacks und Bier sowie am allerwichtigsten: Sauna in der Rantasauna. Die ist ausstatungsmäßig mit einem Schwimmbad vergleichbar. Umkleiden, Duschen zwei große Saunen und ein Jacuzzi. Schon ganz Nobel. Kann man sich schon gönnen.

An einem anderen Abend ging es drunter und drüber: Wir haben O‘ sole mio am Schlagzeug zum Besten gegeben, außerdem ein Gasthaus betrieben, Ralleyautos mehr gerade aus wie um Kurven gefahren und die Spielemechanik von Street Fighter nicht vollumfänglich verstanden. Wo? Bei Polygamers. Die haben mehr oder weniger eine Retro-Spielehalle wo man hin und wieder so vorbeischauen darf.

Zwischendruch haben wir uns wieder ein bischen Kultur gegönnt: Also ging es am Sonntag ab nach Turku. (Wobei ich regelmäßig Turuk dazu sage). Nettes Städtchen aber nicht so recht viel besonderes.

Der evangelische Dom ist ganz sehenswert. Zwar hat man uns wegen eines Gottesdienstes zunächst rausgeschmissen, wir geben aber nicht auf und kommen wieder. Nur ist immer noch Gottesdienst. Diesmal in Schwedisch. Da dieser aber so gut wie vorbei ist, dürfen wir bleiben und uns die Kirche ansehen. Dabei bekommen wir auch noch mit, wie einer der größeren Seitenaltäre zu einem Gemeinschaftsbereich umgebaut ist. Die anderen Seitenaltäre sind zu kleineren Ausstellungen für Pilger, Kinderspielzonen und ähnlichem umgebaut. Eigentlich ganz nice.

Die Brug soll auch ganz schön sein. Einem Techniker fallen bei der ganzen Assymmetrie, den verschobenen Ebenen und versetzten Fenstern, aber eher die Haare aus.

Wie kann man nur? Auf der anderen Seite hats der Turm nichtmal in die Mitte der Seitenflügel geschafft. Trotzdem haben wir uns die Burg von innen angesehen und waren echt positiv vom Museum überrascht. Innen ist die Burg schön ausgebaut, gut im Schuss und die Kings- und Queens-Hall werden sogar für Events genützt.
Und man mag es zwar nicht glauben, aber die Turku-Festung wurde wie Suomenlinna als Seefestung aufgebaut.

Durch geschmolzene Gletscher sank der Druck auf die darunterliegenden Landmassen und daher stieg das Gebiet im Vergleich zum Meeresspiegel um mehrere Meter. Das mit der Seefestung hat sich damit eher erledigt. Aber vermutlich besser so wie umgekehrt – hust Atlantis.

Uni macht richtig Spaß. In Machine Learning dürfen wir ein selbstgewähltes Projekt umsetzen. Ich glaube zwar, wir schießen schon wieder komplett über das Ziel hinaus, aber die Motivation ist auf jeden Fall vorhanden. Wenn jemand vom Bild erraten kann um was es geht: Respekt. Wird sicher noch aufgelöst – bin aber gerad ein bisschen zu sehr im Machine Learning Hype um es unerwähnt zu lassen – auch wenns eigentlich nur fancy Mathe is.

Ein echt besonderes Erlebnis, oder wie ein Kollege meinte „magical experience“, fand bei einer der Sauna-Sitzungen statt. Wir sind von der Sauna ein paar Meter zu einem Steg gelaufen. Dem halb zugewachsenen Steg, der wirklich viel zur Abenteuer-Stimmung beitrug, sind wir Richtung Meer gefolgt. Währenddessen haben wir noch den Refrain eines Saune-Liedes gesungen, der mehr oder weniger so ging: „Oh oh oh ohhh – what a hell of a way to die!“. Schlussendlich sind wir, alle noch rot angelaufen von der Sauna, ins Meer gesprungen. Happy Times!

Als wir uns zum Uni-Schach-Wettbewerb angemeldet haben, wussten wir schon, dass wir nicht zu den Königinnen und Königen des Spiels zählen würden. Aber wenigstens als Läufer hätten wir uns schon gesehen. Stellt sich heraus: Wir sind eher Bauern. Trotzdem hatten wir Spaß. Drei Stunden kämpften wir uns durch Eröffnungen, nur um dann im Middlegame ohnehin mit einer unhaltbaren Position konfrontiert zu sein. Aber unter dem Motto „Never Surrender“ haben wir uns doch ganz gut gehalten. Und dank des raffinierten Turniermodus kamen gegen Ende des Turnieres immer ausgeglichenere Spiele zustande und jeder konnte auch einen Sieg mitnehmen.