
Am Wochenende war wieder eine typische Teekkari Aktion: Der Ota Grand Prix. In drei Runden und mit je einer Station pro Runde treten die Kiltas gegeneinander an. Echt witzige Aktion. Leider war ich zu fleißig und hab das Event mehr oder weniger für eine Gruppenarbeit geopfert. Ärgert mich schon ein bisschen – mitmachen wär witzig gewesen. Die Stimmung bei den Tietokilta war unübertroffen. Dafür haben die Maschinenbauer-Kompetenzen zu wünschen übrig gelassen und die 10cm Rollen haben nach einer Runde Schotterstraße den Geist aufgegeben. Aber was macht man, wenn man zwei Fahrer und ca. 30 Leute hat, die zum Spaß mitlaufen? Richtig, die Seifenkiste einfach die nächsten zwei Runden tragen.

Hier mal ein andere Einblick: Laufstrecken in Finnland. Dass man in einer Stadt ist bemerkt man bei geschickter Streckenwahl fast nicht – und die Beleuchtung wird vorallem im Winter noch viel praktischer. Aber eines muss man auch festhalten: Höhenmeter sind wirklich nirgends zu finden.

Am Sonntag haben wir das Parks von Helsinki erkundet. Angefangen beim Central Park – ob das jetzt ein Park oder einfach ein Wald mit recht vielen Wegen ist lässt sich diskutieren.

Aufjedenfall haben wir dort den Rosengarten besucht – denn wo Rose draufsteht muss auch Rose drinnen sein – dachten sich die Techniker. Dass Rosen im Herbst vielleicht nicht mehr blühen, kam dann doch recht überraschend.

Damit wir nicht nachhause gehen müssen ohne Rosen gesehen zu haben, schummeln wir ein bisschen und besuchen den botanischen Garten.

Ok – jetzt zum eigentlichen Grund was wir im Wald getrieben haben: Finnland ist bekannt für die vielen Pilze und Beeren die man frei pflücken darf. Und davon gibts wirklich viele. Wir haben uns aber an Verwandte der Eierschwammerln gehalten. Kaum zu glauben, dass man Pilze auch in Steigungen kleiner 100% sammeln kann.

Am Abend habe. wir die Pfifferlinge dann gleich verkocht. Bzw. Miquel und Bernart haben gekocht – ich hab professionell zugeschaut. Auf jeden Fall hat es dann Pilzomlett gegeben (wobei die Meinungen über die Klassifizierung als Omlett auseinandergehen).
Die Woche startet problematisch: Aufeinmal lädt mein Laptop nicht mehr. Recht unpraktisch als Computer-Science-Student. Sitz da eh nur jeden Tag geschätzte 10 Stunden davor. Also kein Problem…. Aber wie es der glückliche Zufall will, kommt mir das Recyclingcenter mit einem baugleichen Ladegerät zur Hilfe und das ganze Problem hat sich so schnell aufgelöst wie es gekommen ist. An der Stelle Respekt an die finnische Recyclingkultur. Da findet sich alles Mögliche was beim Müll als brauchbar abgegeben wird. Anschließend werden die Recycling-Produkte in mehreren Geschäften und einem Online-Store wieder verkauft. Ziemlich nices und großes Angebot mit meist noch recht gutem Zustand. Auf der anderen Seite haben die Finnen einen einzigen Müll. Nicht mal ne Biotonne. Und seit letztem Jahr ein Atomkraftwerk mehr. Die Atomkraftwerke decken die Grundlast so stark ab, dass in der Nacht Regelkapazitäten fehlen und wenn noch ein bisschen der Wind geht, gibt es jeden dritten Tag in den Nachtstunden negative Strompreise. Kann nicht wirklich ökologisch sein.

Außerdem gehts ans Patches annähen. Naja braucht noch ein bisschen Übung. Aber ist schon auch ganz witzig, wenn die ganze Zeit Fluchworte in irgendwelchen Sprachen durch den Raum geworfen werden. Bei gebogene Nadeln, gerissene Fäden oder verkehrt angenähte Patches: Keiner bleibt verschont. Ein kleines Highlight habe ich dabei selbst abgeliefert, indem ich nach einer guten halben Stunde eine Patch mehr und eine Tasche weniger hatte. Einfach traumhaft xD.


Schwammerln in Steigungen unter 100% gesammelt verachte ich 🙂
oder tue so als wüßte ich es nicht 🙂