Letzter Reiseabschnitt geht jetzt von Queenstown über die Berge, unter anderem Mount Cook, bis nach Christchurch. Auf dem Weg stoppen wir bei einigen Ausblickspunkten und eine Goldfields Center. Dort haben wir uns die damaligen Verhältnisse, Methoden und generell die Gold-Rush Geschichte in Neuseeland angesehen. Die Abbaumethode ist dabei durchaus interessant: Man gräbt keine Minen, sondern nutzt Wasserdüsen um das alte, metertiefe Bachbett abzutragen und in diesen Sedimenten sucht man nach Gold (sluicing). Am Ende dürfen wir uns noch selbst am Goldwaschen versuchen. Lukas ist sogar erfolgreich. Ich werde leider von der goldunfaszinierten Meute genötigt aufzugeben und gehe leer aus.
Am Abend gehts dann zum berühmten Mount Cook, dem mit 3724m höchsten Berg Neuseelands. Schon beim Hinfahren sticht er bemerkenswert heraus, da er nicht umgeben von anderen hohen Gipfeln, sondern prominent von einem Talboden mit See aufragt.
Am nächsten Tag machen wir auch eine Wanderung bis zum Gletschersee, über Hängebrücken durch eine für Neuseeland recht raue Natur. Die Dimensionen sind wieder nur schwer auffassbar, aber der gesamte Eindruck ist bemerkenswert. Wir wundern uns auch, dass trotz wesentlich kleineren (absoluten) Breitengraden (näher am Äquator) die Gletscher noch auf Seehöhen bis um die 700m reichen und auf den ersten Blick noch gesunder wirken.
Der Mount Saint John ist das nächste Tiel. Zunächst geht man entlang eines wunderschönen Bergsees (wobei man leider wegen dichtem Gestrüpp nicht zum Ufer kommt und hineinspringen kann) und dann auf die leichte Erhebung des Berges von wo aus man einen 360° Rundumblick über den See und die dahinterliegenden Berge hat. Außerdem finden sich auf dem Gipfel mehrere Sternenwarten und es wird auch touristisches Sternenbeobachten angeboten. Auch wir haben schon festgestellt, dass man Sterne sehr viel heller, und au h die Milchstraße erstaunlich deutlich sieht. In der Gegend gibt es halt nichts und entsprechend auch kaum Lichtverschmutzung. Zum Abschluss des Tages legen wir uns danach in direkt am See gelegene Thermal-Hot-Pools und entspannen einfach nur ein bisschen. Am Abend testen wir dann zu unglaublichen Partyhits wie „Wackelkontakt / Lampe aus den 70gern“ (🙈) wie weit auf und ab der Camper wippen kann. Außerdem versuchen wir, pflichtbewusst wie wir sind, unseren Proviant zu leeren. (Vl haben wir kurz davor den Lagerstand von Bier und Cider dummerweise erhöht). Jedenfalls ist der letzte Abend im Camper würdig gefeiert worden.
Am letzten Tag mit dem Camper heißt es dann noch aufräumen und ab nach Christchurch.
Der Vormittag wird zum Zusammenräumen genutzt und dann fahren wir zur Christchurch-Gondel. Eine nette Supermarktmitarbeiterin hat uns geraten lieber mit dem Auto hinaufzufahren, um kosten zu sparen – aber der Rest der Gruppe findet 23€ für eine 4 min Gondelfahrt ist gut investiertes Geld. Die Gondel ist dann irgendwie ganz komisch. Zwar eigentlich Doppelmayer und gleiches Modell wie in der Schlick, aber 19 Gondel gesamt, 4 Personen pro Gondel und beim Ein- und Ausstieg werden Fotos gemacht, die man sich dann für weitere 20€ kaufen könnte. Naja, wenigstens schauen die Gondeln im Vergleich zu unseren sehr schön aus und haben keine Kratzer und Beschmierungen. Die Fenster der Gondeln werden sogar regelmäßig geputzt. Von oben haben wir bei gutem Wetter Sicht über Christchurch und Lyttelton (andere Seite der Hügel wo der Hafen von Christchurch liegt).
Doch dann beginnt ein kleines Drama: Wir bekommen einiges an Stress beim Putzen und Zurückgeben des Campers. Mit 3-Minuten-Abstand schaffen wir es schließlich und der Steinschlag sowie die nicht mehr ganz komplette Küchenausstattung (upsi) fallen garnicht auf. Ansonsten geben wir den Mercedes-Sprinter-Aufbau „Mighty“ nur ungern her, denn er hat uns über die absolvierten 4369 km sehr gute Dienste erwiesen und sich gleichzeitig als robust genug für uns herausgestellt.
Für den nächsten Tag einmal nicht die Initiative, da mir ein wenig die Motivation fehlt. Das Resultat: Bis 15 Uhr schaffen wir es gerade mal zum Frühstück und Mittagessen zu gehen. Nachdem zumindest ich mir Christchurch doch ein wenig ansehen möchte schlage ich doch etwas vor. Wie zum Ende hin immer häufiger, muss ich den Plan (auch ohne Alternativvorschlägen) rechtfertigen, aber schließlich gehen wir dann zum Quake Museum. Ist zwar nicht groß, aber echt schön gestaltet und beschreibt die starken Erdbeben 2010/11 in Christchurch. Mit Ursachen, Bodenbeschaffenheit, Liquification, Hergang und Folgen vermittelt das Museum einen echt guten Überblick. Danach schauen wir uns noch die während dem Erdbeben eingestürzte Kathedrale an, bevor wir wegen Regen verfrüht ins Apartment zurückkehren.
Am nächsten Tag fahren wir früh zum direkt neben dem Flughafen gelegenen Antarctic Center. Dort kann man „Polar-Buggy“ fahren, 4D-Kino schauen, eine Pinguin-Fütterung beobachten und noch einiges mehr. Nachdem manche echt früh am Flughafen sein wollen, müssen wir aber leider schon recht schnell wieder gehen.

Der Rückflug verläuft diesmal über San Francisco – im gesamten also einmal um die Welt. Wir haben also, wenn wir zurückkommen, einen Sonnenaufgang mehr gesehen. Spannend hier ist auch, dass wir am 4.3. um 14:15 starten und am 4.3. um 06:10 landen. Flugzeit -6 Stunden. Ist natürlich nur wegen der Datumsgrenze so, aber als Programmierer sieht man hier schon eine gewisse Herausforderung und stellt sich allerhand Fragen: Wird alles in GMT-Time gerechnet? Wie werden z.B. Bilder (allg. alles mit Zeitstempel) in diesem Fall sortiert? Wie werden z.B. die Schritte pro Tag gerechnet…. So viel Potenzial zum Generieren von Fehlern. Im gesamten zerlegen einen die zwei 10+ Stunden Flüge in Kombination mit der Zeitverschiebung dann doch ziemlich und meine produktiven Vorsätze, den Blog fertig zu schreiben und die Bilanz zu erstellen werden nicht ansatzweise erfüllt. Von München werden wir netterweise von Clemis Freundin July abgeholt (wer im Auto mitfahren darf losen wir, der Rest ist mit dem Flixbus gefahren) und so geht dieses große Abenteuer zu Ende.


























