Hsinchu – Techmetropole Lifestyle

Nachdem wir uns mittlerweile gut eingelebt haben und die Stäbchen sicher in der Hand liegen, können wir Einblicke in unseren Alltag geben. Dabei spielt sich unser Leben zwischen Uni, Wohnung und den Studentenclubs (mit wöchentlichen Intermezzos von Eva zum Tanzen in Taipei) ab.

Auf der Uni belegen wir beide je 4 Vorlesungen, wobei das zwar nur 24 ECTS entspricht, lokale Studenten aber meinen, dass das recht viel ist (wie fair die Umrechnung von Taiwan-Credits zu ECTS ist beurteilen wir dann wohl später einmal). Montags haben wir netterweise frei, was uns evtl. ein bisschen mehr Spielraum für Trips und Unternehmungen bietet. Eva hat sich auch über den wirklich fordernden Chinesisch-Kurs getraut – nachdem Rene beschlossen hat, seine Talente liegen woanders und wirklich nur Chinesisch versteht. Ansonsten ist der Campus echt schön. Auf den ersten Anblick wirken die außen gefliesten Gebäude wie Schwimmbäder und manchen sieht man das Alter auch an, andere sind aber frisch renoviert und auch von innen echt schön. Herauszuheben gibt es die Bibliothek, in deren 6 Stöcken es viele ruhige Plätze zum Lernen gibt (vorausgesetzt weder Eva noch Rene haben ihre narrischen fünf Minuten) und wo wir auch wirklich oft zu finden sind. Außerdem gibt es zwei große „Dining Halls“ mit je ca. 5 bis 10 Restaurants und je einem Buffet (eines zu Evas Entzücken vegetarisch). Die Restaurants sind eher ein Glücksspiel, von „Schmeckt nach nix“ und „Eher zu vermeiden“ bis zu ganz guten Optionen gibt es alles, doch vor allem die Buffets locken uns häufig an. Dabei gilt halt wirklich: Dort Essen ist maximal gleich teuer wie Einkaufen und zuhause kochen und man zahlt im Schnitt 2 bis 3€.

  • Bibliothek - einige Fliesen fehlen schon

Außerdem gibt’s am Campus noch alle möglichen Sportplätze. Von einem Leichtathletikplatz, über ein Schwimmbad mit 50m Becken und Sauna, Baseballfeld, Badmintonhalle und Baskteball / Volleyballplätze wirklich alles. Und sobald die Sonne untergeht und das Flutlicht eingeschalten wird, sind die Plätze auch wirklich gut ausgelastet. Österreich could never. Zudem hat jede Uni ihren eigenen See. Die Nachbaruni NTHU hat zwar den größeren, aber bei der Campus Tour haben wir gelernt, dass sogar die NYCU-Fische (unsere Uni) mehr publizieren als deren Professoren.

Zusätzlich gibt es auf der Uni zahlreiche Clubs: Von Go, Brettspiele & Kalligrafie, über sportlichere Alternativen wie Bogenschießen, Radfahren, Leichtathletik, Feuertanz bis zu religiösen Repair-Cafes gibt es eine bunte Mischung. Rene hat sich gleich den Läufern und Radfahrern angeschlossen, während Eva mit einem „Das war so cool“ und Funkeln in den Augen von der ersten Firedance-Probe zurückgekommen ist (das Feuer hat evtl. auch auf Rene übergegriffen).

  • Fire Dance

Die Wohnung ist gute 35 Minuten von der Uni entfernt, wobei wir versuchen das echt gute Leihfahrradsystem Youbike maximal auszunützen und die Reisezeit auf gute 10 Minuten zu verkürzen. Klappt aber leider nicht immer, da vorallem am Abend auf der Uni oft alle Räder weg sind. Aber dann nutzen wir die Gelegenheit und gehen auf dem Weg beim heiligen PXMart vorbei (wirklich eines der wenigen Geschäfte, die für Leute, die selbst kochen, gemacht sind). Dort findet man Milch und Müsli – also alles, was Rene zum Überleben braucht –, aber auch Obst, Gemüse und süße Snacks. Wobei Snacks muss man nicht lange suchen, die Auswahl ist wirklich groß und wir nehmen pflichtbewusst unsere Aufgabe wahr, die taiwanesische Snack-Kultur besser kennenzulernen. Ein bisschen nervig: Auch Wasser müssen wir in 6 Liter Kanistern kaufen, da das Leitungswasser als nicht trinkbar gilt.

Die Wohnung ist eigentlich ganz cool. Wir sind im dritten Stock, wobei das Ganze auch irgendwie ein Erdgeschoss ist, da die vier Türme unseres Komplexes auf dieser Ebene mit einem „Park“ verbunden sind. Die Wohnung besteht aus einem großen Erdgeschoss, mit „Küche“, Tisch, Couch und Fernseher und einem ersten Stock mit Bett und Stauraum. Außerdem gibt es ein kleines Badezimmer, wobei Nasszelle wohl besser passt, da die Dusche wirklich in dem Raum ist und nicht in einer Kabine oder wenigstens mit einem Vorhang abgetrennt ist. Eine kleine Terrasse mit Waschmaschine rundet die Wohnung ab. Es lässt sich gut leben, und leicht klimatisieren – wobei die optimale Temperatur für Eva und Rene wohl erst noch erfunden werden muss.

Hier noch ein kleiner Fotodump, was sonst so los war:

  • Drachen am Strand