Wandern ala Denifl

Nachdem die Gesellschaft aus dem Unterdorf nicht aus dem Bett zu bekommen war, startet die Planung der Wanderung erst spät. Mit einer obligatorischen Verspätung starten wir erst um 12 Uhr. Direkt wird das Gespräch auf die Chaffeurskills von Anja gelenkt. Nach so manchen geputzten Zähnen und einer ausführlichen Diskussion über deutsche Personenkraftwagenlenker (welche wir bei gemütlichen 30 in der 80er Zone studieren konnten), hat sich Anja überlegt, sie könnte die Idealroute umfahren, um uns die Fahrkünste des deutschen SUVs für weitere fünf Minuten zu erhalten.

Schlussendlich auf der Zufahrtsstraße angekommen, stoßen wir auf dezente Probleme. Vom Unwetter des Vorjahres ist immer noch die Straße gesperrt, was für uns bedeutet: Die Wanderung ist kurzerhand 1h länger in jede Richtung. Da wir früh dran sind, lassen wir uns von solchen Unanmehmlichkeiten nicht beeindrucken. Mit vollen Elan (und auf Janniks Seite einer ganzen 0.7L Wasserflasche) geht es den Berg hinauf.

Neben toten Fischen, die, haben wir gelernt, nicht immer obenauf schwimmen, haben wir mehrere Rehe und sogar ein Rehkitz beobachten können. Bei der Franz-Senn Hütte angekommen, offenbart Jannik direkt seine Herkunft, indem er sich mit dem Dreifachen der nötigen Menge Sonnencreme im Gesicht einen Almdudler um 6€ gönnt, nachdem er zu diesen Zeitpunkt bereits seinen gesamten Flüssigkeitsvorrat aufgebraucht hat.

Doch dann sind wir auch schon beim ersten Klettersteig des Tages angekommen. Er nennt sich Höllenrachen und führt durch eine ca. 100m lange Klamm. Das ursprünglich Coole daran: Gute Teile des Klettersteiges führten unterirdisch durch Höhlen, nahe am kräftig tosendem Gletscherwasser entlang. Doch wie bereits erwähnt, gab es im letzten Jahr ein Unwetter, welche auch diesen Teil des Klettersteiges verschütteten. Das ist natürlich Schade, jedoch wusste der Klettersteig trotzdem zu begeistern.

Der zweite Klettersteig folgte direkt darauf. Diesmal waren sogar Kletterkönnen und die Sicherung notwendig. Die Wand mit tollen Tritten und Griffen war definitiv der sportliche Höhepunkt des Tages. Zumal wir zu diesem Zeitpunkt auch endlich der Mittagshitze entkommen waren.

Quasi-Fixpunkt einer Denifl-Wanderung ist am Ende ein wahrhaft erfrischender Kälteschock – diesmal in der Rinnensee-Edition. Doch auch nach hartnäckigen Überredeversuchen blieb der Flachländler der Truppe dem Wasser fern – wie eine Katze, die nicht schwimmen kann.

Als wir dann mit dem Abstieg beginnen, ist es bereits halb sechs. Alles kein Problem- ist ja lange hell meint Anja doch Rene hat sich eignetlich um 8 Uhr mit Freunden beim Blasmusikkonzert verabredet. Kurze überschlagsmäßige Zeitrechnung ergibt: Nur mit Hubschrauber machbar – blöd nur, dass diese Szenario auch nicht sonderlich realistisch ist.

Nach nur ein bisschen Hetzen von einem leicht genervtem Rene, beschließt dieser für die Rückfahrt das Autofahren zu übernehmen. Der Fahrerwechsel hat zweifelsohne zu einer Steigerung der Kurvengeschwindigkeit geführt, was Jannik leicht gestresst feststellt, nach dem er in unserem Gokart keinen Haltegriff über der Tür vorfindet. Mit über stündlicher Verspätung beginnt Rene dann auf dem Platzkonzert die verbrannten Kalorien mit Bier wieder aufzufüllen, währen Jannik und Anja dafür „zu müde“ sind. Auch kein Problem: Kann Rene wenigstens ungestört Gossip verbreiten….