Am 17.2. campieren wir im Tongario Nationalpark und nachdem bei der Wanderung am Vortag die Sicht auf den Mount Doom (Mt. Ngauruhoe) quasi nicht vorhanden war, beschließe ich um 7 Uhr in der Früh nochmals in diese Richtung eine Runde laufen zu gehen. Mount Doom habe ich trotz blauen Himmel über mir noch weniger gesehen, aber das ist eigentlich für diese Geschichte garnicht relevant. Als ich zum Eingang des Holiday Camps komme, sehe ich unseren Camper vorne vor dem Eingang stehen und Lukas steht davor. Auf die Frage was los ist bekomme ich die Antwort: „Hörsch du den Hubschrauber? Der isch für ins!“. Der Hubschrauber ist mir tatsächlich schon aufgefallen aber mit so einer Antwort rechnet man trotzdem nicht. „Michl hat an Anfall kap aber iats geats ihm schu mehr“. Die Situation ist wild. Michl kommt ziemlich neben der Spur aus dem Camper heraus und Simon telefoniert schon 45 Minuten mit dem Notruf. Zum Glück ist Michael wieder bei sich. Nach Erzählungen der Anderen hatte er einen ca 30 Minuten dauernden Krampfanfall bei dem er unkontrolliert herumzappelt, ins Leere starrt und nicht auf Anreden oder Schmerzreize reagiert.
Kurz darauf kommt glücklicherweise auch schon die Luftrettung. Nach dem Austausch aller möglichen Informationen wird entschieden, dass er zur weiteren Aufklärung mittels CT ins nächste geeignete Krankenhaus nach Rotorua geflogen wird. Wir fahren mit dem Auto nach. Im Krankenhaus werden wir nett aufgenommen und Micheal meiner Meinung nach gut untersucht. Der CT-Scan ist unauffällig und Michael wird mit Epilepsiemedikamenten und einem Alkohol-Verbot wieder entlassen. Dr Goodgame – ja er heißt wirklich so – meint mit dem Medikament sollte der restliche Urlaub und Rückflug kein Problem sein. Die Kosten (ca. €2800 Krankenhaus, €??? Flug) trägt soweit wir das bisher klären konnten die Versicherung.
Nach diesem Schock und dem Fakt, das wir unsere Fähre nichtmehr erreichen können bleiben wir den Abend in Rotorua und nutzen in als ersten Waschtag. Das mit der Fähre klärt sich glücklicherweise auch erstaunlich gut: An und für sich ist die Fähre so stark ausgebucht, dass mit einem Camper unserer Größe nur eine Woche oder mehr im Voraus ein Platz zu bekommen ist. Ein überaus netter Mitarbeiter organisiert uns jedoch eine Fähre zweieinhalb Tage später und erlaubt uns aufgrund der Umstände eine Umbuchung (nicht geschenkt aber wesentlich billiger als ein neues Ticket).
Der Notfallplan beinhaltet einen Besuch im Waiotapu Thermal Park. Dort kann man, wie der Name vermuten lässt, Hot-Pools, Mud-Pools und Dampfschwaden beobachten. Vor allem die oxidierten Mineralien, die die interessantesten Farben annehmen verleihen dem ganzen ein außerweltliches Aussehen. Danach gehts noch zu den Huka-falls. Diese sind sind der Höhepunkt einer Verengung des 200m^2 führenden Waikato rivers. In der Enge nimmt das Wasser gehörig an Fahrt auf und lagert Luftbläschen ein, die den ganzen Fluss ein hellblaues Strahlen verleihen. Schon ganz cool.
Dann gehts noch durch wunderschöne, menschenleere Landschaften nach Süden bis nach Wellington. Auf dem Weg gönnen wir uns in einem Steakhouse nobles Essen – an Fleisch mangelt es in der neuseeländischen Ernährung generell nicht. Diesmal bekommen wir Mount Doom auch tatsächlich zu Gesicht. Bei der Mittagspause leuchtet dann aber eine Warnung im Dashboard des Campers auf: Break wear – visit workshop. Glücklicherweise haben wir an diesem Tag ohnehin keinen Stress und so setzten wir uns mit den Vermietern in Verbindung welche einen Werkstatttermin fixieren und nach knapp 2.5h Südinselplanung in der Lounge geht es auch schon wieder weiter.
Windy Wellington (und der Name ist Programm) sehen wir uns am Abend noch kurz an und am nächsten Morgen gehts mit der Fähre auf die Südinsel.
















