Mit vollen Rücksäcken gehts auf den Weg: Ingrid, Anja und ich machen für eine Woche von 10. bis 18. Februar 2024 Italien unsicher.

Der Schlaf im Nachtzug war wie immer eher durchwachsener Qualität. Ein bisschen blöd, dass wir dann am ersten Tag gleich sehr viel im kalten Anstehen und Mama zu kalt war. Beim Abendessen wirft sie schon jedem, der die Tür der Pizzeria nicht sofort wieder schließt, äußerst genervte Blicke zu (am Abend geht es ihr leider echt nicht gut). Glücklicherweise wird das alles vom Schlaf auskuriert und am nächsten Tag gleich gut gefrühstückt (ps. beim Frühstück immer brav Snacks klauen, damit wir uns das Mittagessen sparen). Damit kann es losgehen.

In Rom gibt es vor allem hinter jeder Ecke entweder eine Kirche, eine archäologische Ausgrabung oder beides zu sehen. Ein Beispiel für letzteres wäre das große Gebäude ohne Fenster. Damit noch Licht hereinkommt haben die Römer beschlossen ein großes Loch in der Kuppel offenzulassen (… glaub es heißt Pantheon oder so xD). Weiters gibt es viele Momente und Pizzas (von Laien oft Monumente und Piazza’s genannt). Hier würde ich vor allem das Viktor Emanuels II Denkmal hervorheben, von dem man wirklich einen tollen Ausblick über die ganze Stadt genießen kann (wenn man gerade zufällig Architektur studiert, sogar kostenlos).
Allgemein ist es schon beeindruckend, was man im alten Rom mit Raubzügen, Sklavenarbeit und Ablasshandel alles bewerkstelligen konnte. Naja, um fair zu sein, gab es auch lukrativen Handel und eine brummende Wirtschaft, die Geld in die Staatskassen spülten und großzügige Spenden ermöglichten, ganz sauber ging alles damals trotzdem nicht ab. Nichtsdestotrotz entstanden Bauwerke von nahezu unvorstellbaren Dimensionen wie das Kolosseum oder technisch wie künstlerische Meisterwerke wie der Petersdom. Witzig war auch der Besuch beim Angelus-Gebete des Papstes. Pünktlich wie wir immer sind, standen wir erst einmal auf dem Petersplatz und haben ihn zunächst nur reden gehört. Nach ein bisschen Reverse-engineering wo die anderen Leute stehen und hinschauen haben wir ihn dann aber doch gefunden: Aus einem der höchsten und weitesten entfernten Fenster hängt ein Teppich und ein weißer Strich ist zu sehen: Das muss er sein.
Ein Dorn im Auge sind uns jedoch immer diese ganzen anderen Leute, die sich auch im Februar Rom ansehen wollen. Können die das nicht im warmen Sommer machen? Es ist echt wild, wieviele Leute zB. in die Vatikanmusen, im Speziellen in die sixtinische Kapelle drängen (nicht wirklich besinnlich) oder rund um den Trevibrunnen stehen. Kaum auszumahlen, wie das dann in der Hauptsaison aussieht. Was man aber wirklich sagen muss: Die Stadt ist eigentlich ganz sauber. Der Zustand der Infrastruktur und Gehsteige ist ein anderes Thema: Einmal schön gemacht und seitdem von keinem mehr angefasst. Man könnte fast meinen, die Wörter „Reparieren“ und „Instandhalten“ gibt es im Italienischem nicht.
Auch noch witzig: Nachdem Mama mit ihrem Handy des öfteren knapp am Abgluggern ist und einen Straßenverkäufer mit Akkupacks sieht, fragt sie einfach so: „Wie lang darf man bei dem dann anstecken?“


























