Die letzte Zeit genießen

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Kaum erst mit dem Flieger hier gelandet ist auch schon der Flug zurück in Sichtweite. Aber die letzten Wochen sind eigentlich Uni-Frei (bis halt aus so eine einzige nervig Prüfung) und dahingehend kann man nochmal viel Unternehmen.

Zum Beispiel ein weiterer Besuch beim Birdwatchtower bei (fast) wolkenlosen Wetter. Oder eine Fackel-Parade durch die Stadt am finnischen Unabhängigkeitstag.

Weiteres Highlight war das Orienteering. Aber es wären nicht wir, wenn wir beim Orienteering nicht wenigstens ein bisschen straucheln. Wir haben schon gewusst, dass der Christmas-Termin eine Sonderausführung ist. Zum einen gibt es eine Trinkstation (bei der es unter Umständen kein Wasser gibt), die ungewöhnlich oft passiert wird, zum anderen hat die Karte oft ein Gimick. Ist nicht so schlimm denken wir uns, denn das Training findet in Otaniemi statt und da kennen wir uns ja (wenigstens ein bisschen) aus. Wir gewitzten Kerlchen kommen auch recht schnell drauf, dass seit neustem links rechts ist – also die Karte gespiegelt. Zu dem Zeitpunkt sind wir schon recht stolz auf uns und unsere Orientierungskenntnisse. Doch auf der Suche nach Checkpoint fünf gehen wir komplett verloren. Die lieben Damen und Herren Kartensetzer haben sich gedacht, sie sind besonders witzig und nehmen einen Teil der Karte und schieben ihn an einen anderen Platz. Ahaha. So witzig. Wir stehen da so rum, wie der Ochs vorm Berg, und versuchen irgendeinen Anhaltspunkt in der Karte zu finden. Taj war halt nicht möglich. Wer zum heiligen Pumuckl kann denn sowas erwarten. Nachdem wir beschließen einfach für jede der Controlls in diesem Bereich einen Fehler zu kassieren, geht es aber eigentlich recht zügig weiter. Nach wieder einmal mehr als der doppelten Siegerzeit schaffen wir es dann doch ins Ziel.

War in gesamten schon eine echt tolle Zeit bei den Teeksu (Teekkarisuunnistajat). Für jedes Event wurden neben den Vorbereitungen auch immer Essen, Getränke und Snacks organisiert – typisch finnisch gabs danach immer noch eine Sauna. Außerdem haben sie uns phasenweise tollpatschigen Anfängern (zwar nicht durch einfache Karten, aber) mit Leihkompasse, Lampen und allerhand Tipps unterstützt. Vermutlich der einzige Ort, an dem ich wirklich viel mit Finnen zu tun hatte.

Als letzten Ausflug fahren wir ein zweites Mal nach Tallinn. Wie es Österreichern einfach im Blut liegt: mit der Fähre. Der Plan: Gemütlich nachholen, was wir noch nicht gesehen haben. Dabei geht es in den Wasserflugzeug-Hangar mit Uboot und jeder Menge Flak-Geschützen, ein kleiner Spaziergang auf der Mauer und abschließend noch auf den Weihnachtsmarkt. Um dem ganzen noch den traditionellen Studenten-Touch zu verleihen, stoppen wir vor der Rückfahrt noch bei einem Alkoholladen. Mal schaun, wie Jaloviina und Koskenkorva daheim ankommen.