
Am Wochenende geht es nach einem Mittagessen in der Aalto-Kantine (jap, die hat auch an Wochenenden zu Studienpreisen geöffnet) nochmals auf Suomenlinna. Und natürlich darf bei einer jungen, übermotivierten Gruppe das Schwimmen im Meer nicht fehlen.

Wir sind nicht die einzige Erasmustruppe mit dieser Idee. So treffen wir eine weitere Exchange-Gruppe von der Helsingin-yliopisto (Universität Helsinki). Und man wird es kaum glauben, denn ich kann sowas höchst selten aus eigener Erfahrung behaupten, aber: Die Welt ist klein! Liebe Grüße an der Stelle. Und nachdem das Wasser garnicht so kalt ist, wird das Gespräch direkt darauf gelenkt, wie viel kälter doch Tiroler Bergseen im Vergleich zur Ostsee sind. Im Endeffekt wars dann doch ein bissi kalt und ganz vielleicht war ich dann beim Abduschen des Salzes nicht mehr unter den Gründlichsten.
Mit der Universität gehts am Montag direkt um 0800 in der Früh los. Oder auch doch nicht, denn wie es sich für eine gute Uni gehört, fällt erst einmal die erste Vorlesung aus.

Die darauffolgende Kryptographie-Vorlesung wird im ersten Studienabschnitt (Hälfte des Semesters) online abgehalten. Naja. Dafür bin ich nicht nach Finnland gekommen, aber wenn die Vorlesung exklusiv online ist, wird sie schon gut produziert sein. Dachte ich. Die Qualität war so gut, dass man meinen könnte, es wurde vom letzten in Finnland produzierten Nokia Handy aufgenommen. Intelligenterweise gibts dann auch noch keine Folien und der Typ schreibt auf der Tafel. Gut, dass man das so leicht lesen kann. Tja, in irgendeinem Sinne ist das ja eh auch Kryptografie. Weil im Kameraausschnitt nicht die ganze Tafel Platz hat, verschiebt der Vortragende regelmäßig die Kamera und es hört sich tatsächlich nach einer in Büchern eingeklemmten Handykamera an. Also da wünsche ich mir die Eichlseder zurück (Grazer Krypto-Professorin).
Nachdem ich mich so viel aufgeregt habe, muss ich aber auch die besseren Vorlesungen loben: In Competitive programming wird zwar viel verlangt, ist aber echt fun. Jede Woche findet neben der normalen Vorlesung eine Competition statt und nach der Ersten wurde direkt eifrig diskutiert, wie viele Probleme man doch mit zwei Minuten mehr Zeit noch lösen hätte können. Cloud Systems ist der Vortragende empathisch und witzig. Bei solchen Vorlesungen setz ich mich gern in den Hörsaal. Ein anderes Thema ist Software testing: Erstes Assignment: Ein Essay. Dum dum duuuuum. Da bin ich nur froh, dass ich einen super Joker habe, der mit EV beginnt und mit A aufhört. Für ein zwei Seiten Essay gabs eine Seite Verbesserungsvorschläge <3.

Und was war sonst noch los: Es gab ein Aalto-Day-One Event. Langsam könnte man meinen alle Associations, Klubs und Vereine haben sich vorgestellt aber nein: Bei diesem von der Uni organisiertem Event gabs eine Vorstellung aller Uni-Clubs. Schach inklusive :-).

Der Hype für die darauf folgende Afterparty war groß: Irgendein bekannter finnischer Musiker sollte auftreten. Der DJ und die Vorband wussten auch uns Erasmus Studenten zu begeistern, mit der finnischen Rap-Musik des Hauptacts konnten wir jedoch alle nicht so recht was anfangen. War den Hype nicht so unbeding wert.


Dann gabs natürlich noch Tietokilta-Social Events und mit allen Teekkari wurde Helsinki unsicher gemacht. In Österreich würde man bei einer Versammlung von so vielen in bunte Overalls gekleideten Studenten wohl von einer Sekte ausgehen.