Nachdem wir Helsinki mittlerweile recht gut kennen, brechen wir zu neuen Ufern auf: In diesen Fall Tallinn.

Hoffentlich weit vorbei am Umweltschutzministerium laufen wir nach Richtung Estland aus.

Dort angekommen sehen wir uns zunächst die Altstadt an. Diese ist von einer ehemals 2.35km langen Mauer und mit 45 Aussichtstürmen ausgestatteten Befestigungsanlage geschützt. Irgendwas gefiel den Leuten an der Ostsee wohl am Festungsbauen.

Der Rest der Altstadt war zunächst trostlos und verlassen, lag aber auch daran, dass wir den belebten Teil sauber verfehlt haben. Nachdem wir dieses Defizit behoben haben ist die Stadt dann schon ganz schön.

Was uns dann schon auch noch beschäftigt hat ist die Linnahalla. Eine für die Segelevents der moskauer Olympischen Spiele 1980 errichtete Mehrzweckhalle. Krass. Nicht ubedeningt das best erhaltene 40 Jahre alte Bauwerk. Die Dimensionen des klassisch rechteckigen Betonbaus sind einfach nur – sowjetisch – eskaliert. Wir hoffen, einen Blick auf den mittlerweile gesperrten Hauptsaal werfen zu können. Daher gehen wir zunächst an dubioserweise offenen Absperrungen vorbei – mit dem Gedanken: „Nit legal aber wos soll schu passiern“. Wir landen in einem verfallenen, unbeleuchteten Eingangsbereich wo Tickets für eine Ausstellung verkauft werden? Unerwartet. Zur Besichtigung bekommt man Taschenlampe und Schutzhelm. Es klärt sich aber auf dass der Hauptsaal sowie der große Rest der so gut wie Ruine nicht zugänglich ist. Also ich glaube der Ansturm auf die Ausstellung ist überschaubar. Vieleicht würde es Helfen auch nur ein einziges Hinweisschild anzubringen. Oder man will einfach eine limitierte Kunstausstellung für die Lost-Place Szene sein.

Was fehlt jetzt noch? Finnische Natur. Wir brechen zum Nuuksio Nationalpark auf – wobei das Aufbrechen in diesem Fall etwas länger gedauert hat. Dort gibt es eine vielzahl kleinerer Seen die frei zum Kampieren und Saunieren zugänglich sind. Ein bischen Fehlen tun halt die Berge.

Nach einer kurzen Runde renne ich schon wieder Richtung Bus. Denn heute ist mit dem „Headstart“ Event die erste Veranstaltung der Kilta. Kilta / Guild -en sind am ehesten mit österreichischen Studienvertretungen zu vergleichen, aber ein bischen overachiever. Mal schauen was da noch alles passiert :-). Jedenfalls gabs Ansprachen, ein paar witzige Spiele – eg. “ Who is scared about the Fuksi captians“ ( fuksi = freshman).

Am letzten Tag hats sichs schlussendlich doch nochmal eingeregnet – hätte man in Finnland fast nicht erwartet. Wir gehn das ganze ruhig an und besuchen erst einmal für Ewigkeiten die so gut wie leere Hotel-Sauna. Da wird dann auch gleich fürs nächste Unterkühlungsbedürfniss trainiert. Danach gehts nochmals in die Stadt zu Linnanmäki – ein finnischer Freizeitpark und ins SeaLife. Dort sehen wir uns unter anderem ein evolutionstechnisches Malheur an: Seepferdchen. Können nicht schwimmen, chillen im Seegras und wenn eine Welle kommt sind sie weg und werden gfressen. Unpraktisch.

Morgen gehts für Ingrid heim und für mich in mein Zimmer und an die Uni. Wird auf jeden fall spannend aber mit meinem neuen Glücksbringer kann ja nichts schlimmes passieren. ps. Danke dafür nochmals 😉